Meine Karenz


In diesem Post soll es darum gehen, wie ich mir die Karenz erträglich gemacht habe. Ich teile verschiedene Rezeptideen und Produktempfehlungen mit euch.

Wie immer kann ich nur von meinen Erfahrungen sprechen. Letztendlich muss jeder selbst ausprobieren, was er verträgt. Wie und wie lang man die Karenz durchziehen sollte - darüber hab ich schon ganz verschiedene Ansichten gehört, was mich anfangs super genervt und verunsichert hat. Manchen essen fruktosearmes Gemüse, manche meiden Gemüse komplett. Manchen machen 2 Wochen Karenz, manche 8 Wochen. Manche meiden Gluten, manche achten darauf überhaupt nicht. Ich habe schließlich für mich entschieden, 2 Wochen möglichst wenig Fruktose zu mir zunehmen, aber erstmal auf keine anderen potentiell gefährlichen Stoffe wie Gluten Rücksicht zu nehmen. Ich habe die Karenz sicher nicht so "clean" durchgezogen wie manche es empfehlen. Aber für mich hat es so funktioniert und warum unnötig quälen.

Was habe ich in der Karenz gegessen?

Das "klassische" Karenz-Gericht ist wohl trockener Reis mit Hühnchen. Da ich Vegetarierin bin, fiel für mich das Hühnchen weg und auf trockenen Reis allein hatte ich keine Lust bzw. ich würde es nicht durchhalten, 2 Wochen lang nur trockenen Reis zu essen und ich wollte die ersten 2 Wochen der Karenz unbedingt strikt durchhalten. Also überlegte ich mir, wie man das ganze etwas aufpimpen kann, sodass es mir schmeckt.
Zunächst hab ich die Kohlenhydrat-Komponente variiert. Ich wechselte jeden Mittag zwischen Reis, Reisnudeln und normalen Nudeln. Dazu machte ich mir unterschiedliche Soßen. Meine häufigsten Gerichte waren:
  • Reisnudeln mit Sahne und Sojasoße
  • Reis mit Sojasoße und etwas Kokosmilch
  • Nudeln mit Sahne oder körnigem Frischkäse und etwas Light-Ketchup
Sojasoße vertrage ich ohne Probleme. Bei der Kokosmilch bin ich immer vorsichtig und nehme nur einen Schuss davon für den Geschmack. Ich hab das Gefühl, dass ich von zu viel Kokosmilch wieder einen Blähbauch bekomme. Auch beim Light-Ketchup war ich lieber sparsam, schien ihn aber gut zu vertragen - wie so häufig macht die Menge das Gift. Man kann diese Gerichte auch ohne Sahne essen, aber ich finde, mit etwas Fett schmeckt es gleich viel besser. Morgens und abends gab es meistens Brot.

Mit diesen 3 Gerichten ist es mir überhaupt nicht schwer gefallen, 2 Wochen durchzuhalten. Es kursieren sehr unterschiedliche Angaben darüber, wie lang man die Karenz durchziehen sollte: von 2 Wochen bis 8 Wochen hab ich schon alles gesehen. Ich bin schließlich so gefahren, dass ich 2 Wochen lang sehr strikt gegessen hab und danach angefangen hab, etwas wohl gut verträgliche Zutaten einzubauen. Ich rate euch, da ganz auf euren Körper zu hören. Ihr werdet merken, wenn die Beschwerden nachlassen. Wenn ihr beschwerdefrei seid, ist der richtige Zeitpunkt, die Karenz aufzulösen. Falls die Beschwerden nicht besser werden, würden ich mich ein paar Tage ganz strikt fruktosearm ernähren und ggf. wieder meinen Gastro aufsuchen.

Mit welchen Produkten habe ich mich nach der Diagnose eingedeckt?

  • Traubenzucker
    Als Zuckerersatz habe ich immer Traubenzucker zuhause. Traubenzucker gibt es mittlerweile in so ziemlich jedem Supermarkt. Meistens steht er bei den Backsachen neben dem normalen Haushaltszucker. Traubenzucker ist ein relativ billiger Zuckerersatz: Ein halbes Kilo kostet ca. 2€.
  • Light-Ketchup
    Für meine Karenz habe ich mir außerdem den Kania Der leichte Tomatenketchup von Lidl gekauft. Ein ähnliches Produkt gibt es auch von Frusano.
  • Fructaid
    Fructaid besteht aus Enzymen, die helfen, die Fruktose zu spalten. Wenn Du Glück hast und sie bei Dir gut wirken, kannst Du zeitweise mehr Fruktose essen, ohne Beschwerden zu bekommen. Etwa 5 Minuten vor dem Essen nimmt man 1-4 Tabletten ein und hat danach ein Wirkungs-Zeitfenster von ca. 20 Minuten. Leider darfst Du Fructaid nicht zu oft nehmen, sonst tritt wohl ein Gewöhnungseffekt auf, sodass die Tabletten nicht mehr helfen.
    Mir hat Fructaid Weihnachten gerettet. Allerdings sollte man nicht zu viel erwarten. Es ist nicht so, dass ihr Euch in den 20 Minuten ohne Ende mit Fruktose vollstopfen könnt, ohne danach Symptome zu bekommen. Allerdings vertrage mit dem Fructaid schon mehr. Für sporadisches Auswärtsessen kann ich die Tabletten also empfehlen.
  • App zum Nachschlagen von Lebensmitteln
    Gerade am Anfang ist es sehr sinnvoll, sich eine App mit Fruktose-Listen herunterzuladen. Ich habe mir einige Apps angeschaut und am besten hat mir die App "Histamin, Fructose & Co" gefallen. Die meistens App arbeiten nur mit dem reinen Fruktose-Gehalt, nicht so diese App. Sie betrachtet außerdem noch Sorbit (ähnlich blöd wie Fruktose für uns) und das Fruktose-Glucose-Verhältnis (je mehr Glucose, desto besser) und zeigt für jedes Lebensmittel anhand von Ampelfarben, wie gut verträglich es tendenziell ist. Als kleines Schmankerl gibt es zu jedem Produkt einen kleinen Kommentar zum Beispiel mit einem Portionsgrößen-Vorschlag oder warum es nicht gut verträglich ist. Es lohnt sich meiner Meinung nach definitiv, die paar Euros in die App  zu investieren.

Süßigkeiten

Mein größter Laster sind Süßigkeiten. Dass ich Zucker nicht gut vertrage, war mir schon lange klar. Aber ich bin trotzdem nie diszipliniert genug gewesen, um auf Süßigkeiten zu verzichten. Es musste also eine Alternative her, um für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein - eine Woche habe ich meine Süßigkeiten-Diät durchgehalten.

Wer Schokolade vermisst, dem empfehle ich die laktosefreien, dextrose gesüßten Schokoladen von Frankonia. Mir schmecken diese Schokoladen gut, am besten gefällt mir bisher die Sorte Noisette. Sie erinnert mich etwas an Nougat-Schokolade. Eine Frankonia-Tafel kostet nur etwas über einen Euro.
Die Frusano-Schokoladen sind dagegen bei ca. 3€ dabei, was ich einfach zu teuer finde. Außerdem schmecken mir die Frusano-Schokoladen (Vollmilch, Zartbitter, Amaranth) nicht. Sie sind okay, aber wenn ich Schokolade esse, möchte ich schon etwas Geiles. Daher werde ich sie nicht mehr kaufen.

Weitere Empfehlungen:
  • Weingummi von Frusano (DM)
    Die Fitnessbären und und die Bärenfreunde sind ohne Gelantine und sogar vegan. Die Konsistenz ist weicher als bei Haribo, aber mir schmecken sie.
  • enerBiO Kokos-Riegel (Rossmann)
    Der Riegel besteht fast nur aus Kokos und Reissirup. Man muss Kokos also mögen.
  • Dinkel-Hafer-Crunchy von Alnatura
    Mit Reissirup gesüßt, gut als Snack, aber kann ich mir auch im Müsli vorstellen.
  • Traubenzucker-Drops als Bonbons-Ersatz
    In vielen Supermärkten gibt es an der Kasse kleine Traubenzuckerdrops mit Geschmack. 
  • Kakao
    Einfach einen Kakao aus einem TL Backkakao und 1-2 TL Traubenzucker (oder anderem Süßungsmittel) selbst machen. Backkakao löst sich am besten in warmen Getränken auf. Ich mache meistens Milch kurz in der Mikrowelle warm oder erhitze etwas Wasser im Wasserkocher.


Was waren Eure Must-Haves in der Karenz?

Kommentare

  1. Grissini in allen Varianten - von selbstgebacken bis gekauft, natur, über Salz,Fenchel und Schwarzkümmel

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    1. Cool, das kann ich mir auch gut zum Snacken vorstellen.

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