Wie ich zur Diagnose kam


Hallo,

vor einigen Monaten wurde mir eine Fruktosemalabsorption diagnostiziert.

Ich bin Mitte 20. Aber die Geschichte begann schon lange vorher. Ich kann nicht genau sagen, wann es anfing. Aber ich erinnere mich noch dunkel daran zurück, dass es noch in meiner Schulzeit losging. Ich erinnere mich an den Blähbauch und meinen nervösen Bauch. Stress schlägt mir ziemlich schnell auf die Verdauung; das war wohl schon immer so. Zuerst schob ich meine Verdauungsbeschwerden (nervöser Bauch, Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen, aufgeblähter Bauch usw.) auf Stress.  Das kommt bestimmt nur davon, dass ich so ungern zur Schule gehe.


Dann begann mein Studium. Ich erinnere mich an starke Bauchschmerzen. Mein ganzer Bauch verkrampft. Es fühlt sich an, als wäre mein ganzer Bauch entzündet. Die Schmerzen kommen im Wellen. Fühlen sich so Wehen an? Ich versuche die Schmerzen zu veratmen, aber es bringt nichts. Einige Jahre spreche ich aus Scham mit niemanden über diese Schmerzen. Versuche die Schmerzen zu ignorieren. Scham, weil ich damals dachte, dass dies alles nur psychosomatisch ist und ich mir diese Schmerzen einbilde.  Je länger ich die Schmerzen ignoriere, desto schlimmer werden sie. Nur Bettruhe und eine Wärmflasche können mir in solchen Situationen helfen. Manchmal kommen die Schmerzen täglich, manchmal habe ich Monate Pause.

Meinem damaligen Freund war damals nicht bewusst, wie sehr ich unter meinem Bauch litt. Niemanden war dies bewusst - vermutlich noch nicht einmal ich selbst. Woher auch? Ich hatte nicht genug Selbstbewusst, um zu meinem Beschwerden zu stehen. Nicht genug, um zuhause zu bleiben, wenn ich merkte, wie sich der Schmerz langsam einschlich.

Eine Unverträglichkeit?

Mit den Jahren war ich so an meinen Bauch gewöhnt, dass mir lange nicht bewusst war, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt - bis vor ein paar Jahren das öffentliche Bewusstsein für Lebensmittelunverträglichkeiten aufkam. Könnte das der Grund für meinen komischen Bauch sein? Ich experimentierte nun noch ein paar Jahre herum. Laktoseunverträglichkeit konnte ich schnell ausschließen. Danach merkte ich, dass glutenarme Ernährung meinem Bauch unheimlich gut tut. Meine Beschwerden wurden gelindert und ich fühlte mich extrem befreit. Erst an diesem Punkt.realisierte ich, wie stark ich bis dato litt. Das Problem war nur, dass ich Brot, Brötchen, Nudeln, Kuchen und Co. unheimlich liebe. Ohne gesicherte Diagnose fiel es mir sehr schwer, die glutenarme Ernährung durchzuhalten.

In den letzten Jahren wurde mein Blähbauch dann teilweise immer schlimmer und ich verstand nicht warum. Ich hatte so einen starken Druck im Oberbauch und er war extrem nach außen gewölbt. Es fühlte sich ein bisschen so an, als wolle er explodieren.
Mittlerweile war es Sommer 2017 und ich beschloss in Vorfreude auf meinen nahenden Badeurlaub, mich besonders gesund zu ernähren. Viel Gemüse und Obst. Typisch Frau... Diesen Sommer wurde mein Bauch besonders schlimm. Wenn ich meine Sommerkleider anzog, brach ich fast in Tränen aus. Mein Oberbauch war mittlerweile zu groß, um ihn noch einziehen zu können. Mal abgesehen davon, dass dies auf Dauer ohnehin zu noch mehr Schmerzen führt. Mein Bauch war schon immer meine Problemzone und mit diesem Oberbauch fühlte ich mich besonders unwohl. Ich zog nur noch weite Oberteile an. So langsam kam in mir der Gedanke auf, ob vielleicht mein gesunder Lebenswandel der Übeltäter war. Aber ich hatte einfach keinen Nerv mehr für Experimente und traute mich endlich zum Arzt.

Als die Fruktosemalabsorption diagnostiziert wurde, musste ich mit den Tränen kämpfen. Endlich hatten meine Beschwerden einen Namen und ich die Chance, sie von Grund auf anzugehen. Die Karenzzeit führte ich sehr strikt durch und diese ersten paar Wochen fiel mir die langweilige Ernährung noch sehr leicht. Bye Bye, tägliche Bauchschmerzen. Bye Bye, ständiger Durchfall. Hallo, flacher Bauch! Aber die eigentliche Arbeit fing erst einige Wochen später an...

Diese Blog soll sich um die Zeit nach der Diagnose drehen.
  • Was waren meine erste Schritte nach der Diagnose? 
  • Wie habe ich meine Ernährung umgestellt?
  • Welche Fehler habe ich gemacht? Wie können wir daraus lernen?
  •  Rezept-Ideen
  • Produkt-Empehlungen
Gerne würde ich mit euch teilen, wie es nun weitergeht. Meine Tipps weitergeben. Mich mit euch austauschen.


Disclaimer


Noch kurz ein paar Worte zu meiner Ernährung: Ich esse vegetarisch, aber dieser Fancy-Superfood-und-Co-Trend ist mir suspekt . Pseudo-Gesundheits-Ernährungs-Spezialisten nerven mich. Ich esse gern Obst und Gemüse, aber bin auch eine ziemliche Naschkatze. Mein Essen soll schnell gehen und schmecken. Mein Ziel ist, die Fruktosemalabsorption mit meiner Vorstellung von Ernährung unter einem Hut zu bringen.

Ich weiß, dass die Fruktosemalabsorption oft noch mit anderen Intoleranzen daher kommt. Dieser Blog beruht allerdings nur auf meinen eigenen Erfahrungen und ich habe nur diese eine Intoleranz und möchte mich nicht mehr einschränken, als ich es ohnehin schon muss. Also werde ich hier nur vegetarische fruktosearme Rezepte teilen. Viele Rezepte lassen sich aber leicht abwandeln.

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